PM:MensaCard: Unterschied zwischen den Versionen

Aus CCC Bremen
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= Pressemitteilung zur Bremer MensaCard =
= Pressemitteilung zur Bremer MensaCard =


== Der CCC Bremen fordert deutliche Nachbesserungen beim Datenschutz der MensaCard ==
== CCC Bremen fordert deutliche Nachbesserungen beim Datenschutz der MensaCard ==


Mit dem Mensacard/Intercard-System speichert das Studentenwerk Bremen (seit etwa '''acht Jahren''') die '''Verbrauchsdaten''' aller Mensacard-Benutzer und -Benutzerinnen '''für einen unbestimmten Zeitraum'''. Zum Zweck der Datenerhebung gibt es unterschiedliche Aussagen (Optimierung, Qualitätsmanagement, usw.). Im Falle der Studenten und Studentinnen sind diese Daten über die Kartennummer mit der eindeutigen Matrikelnummer der Studentin/des Studenten verknüpft. Die Daten sind in dem Fall also '''personenbezogen'''. Nach Jahren kann also immer noch festgestellt werden, dass man mal drei Mousse zum Nachtisch hatte.
Seit etwa acht Jahren setzt das Studentenwerk Bremen auf das Mensacard/Intercard-System und '''speichert ganz nebenbei die Verbrauchsdaten''' aller Mensacard-Benutzerinnen und -Benutzer '''für einen unbestimmten Zeitraum'''. Zum Zweck der Datenerhebung gibt es unterschiedliche Aussagen (Optimierung, Qualitätsmanagement, usw.). Im Falle der Studentinnen und Studenten sind diese Daten über die Kartennummer mit der eindeutigen Matrikelnummer der Studentin/des Studenten verknüpft. Die Daten sind also '''personenbezogen''' - auch nach Jahren kann immer noch festgestellt werden, was man zum Nachtisch hatte.


Wir fordern umgehende Abhilfe durch '''Auflösung der Verbindung zur Matrikelnummer'''. Desweiteren ist die Notwendigkeit der Speicherung der Verbrauchsdaten nicht gegeben. Daher fordern wir das Studentenwerk auf, '''alle gespeicherten Verbrauchsdaten sofort zu löschen und in Zukunft nicht weiter zu speichern'''.
"Die Behauptung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Studentenwerks, bei der Matrikelnummer handle es sich nicht um ein personenbezogenes Merkmal, ist falsch", so Sebastian Raible, Mitglied im Vorstand des CCC Bremen. "Datenschutz-Experten betonen dies mit schöner Regelmäßigkeit."


Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Studentenwerks behaupten immer wieder, dass es sich bei der Matrikelnummer nicht um ein personenbezogenes Merkmal handelt.
So wird beispielsweise der hessische Datenschutzbeauftragte Prof. Dr. Michael Ronellenfitsch zitiert<sup>1</sup>:  
 
Dazu ein Zitat des hessischen Datenschutzbeauftragten<sup>1</sup>:  
{{Zitat|Die Verwendung der Matrikelnummer ist keine Anonymisierung, die eine Zuordnung der Daten zu der betroffenen Person ausschließt.|Prof. Dr. Michael Ronellenfitsch}}
{{Zitat|Die Verwendung der Matrikelnummer ist keine Anonymisierung, die eine Zuordnung der Daten zu der betroffenen Person ausschließt.|Prof. Dr. Michael Ronellenfitsch}}


Wir bitten daher um '''öffentliches Eingestehen der personenbezogenheit der Matrikelnummer''' und um dementsprechende Information der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Studentenwerks.
Der CCC Bremen fordert umgehende Abhilfe durch die '''Auflösung der Verbindung zur Matrikelnummer''' und die '''Löschung aller gespeicherten Verbrauchsdaten'''. Für die Speicherung sehen wir keine Notwendigkeit. Daher sollte das Studentenwerk auch in Zukunft darauf verzichten, zu speichern.
 
== Status ==


Dieser Beschwerdetext wurde dem Studentenwerk Bremen am 27.11.2008 vorgelegt. Aus einer Antwort des selbigen vom 09.01.2009 geht hervor, dass das Thema am 28.11.2008 auf einer Sitzung des Verwaltungsrats angesprochen wurde. Der Verwaltungsrat sieht ein, dass Nachbesserungen der Datenschutzbestimmungen zur MensaCard nötig sind und kündigte an, ein Datenschutzkonzept ausarbeiten zu wollen. Es ist noch unklar, inwieweit dabei auf die Kritikpunkte eingegangen werden wird.
Auf eine entsprechende Anfrage des CCC Bremen im vergangenen November hin wurde das Thema auf der Verwaltungsratssitzung am 28. November 2008 angesprochen. Aus einer Antwort des Studentenwerks vom 9. Januar 2009 auf eine Nachfrage geht hervor, dass der Verwaltungsrat die Notwendigkeit zu Nachbesserungen der Datenschutzbestimmungen der MensaCard ebenfalls sieht. Die Ausarbeitung eines Datenschutzkonzepts wurde angekündigt.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==


# http://www.datenschutz.hessen.de/_old_content/tb25/k8p2.htm (Abruf 27.01.2009)
# http://www.datenschutz.hessen.de/_old_content/tb25/k8p2.htm (Abruf 27.01.2009)

Version vom 27. Januar 2009, 18:42 Uhr

Pressemitteilung zur Bremer MensaCard

CCC Bremen fordert deutliche Nachbesserungen beim Datenschutz der MensaCard

Seit etwa acht Jahren setzt das Studentenwerk Bremen auf das Mensacard/Intercard-System und speichert ganz nebenbei die Verbrauchsdaten aller Mensacard-Benutzerinnen und -Benutzer für einen unbestimmten Zeitraum. Zum Zweck der Datenerhebung gibt es unterschiedliche Aussagen (Optimierung, Qualitätsmanagement, usw.). Im Falle der Studentinnen und Studenten sind diese Daten über die Kartennummer mit der eindeutigen Matrikelnummer der Studentin/des Studenten verknüpft. Die Daten sind also personenbezogen - auch nach Jahren kann immer noch festgestellt werden, was man zum Nachtisch hatte.

"Die Behauptung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Studentenwerks, bei der Matrikelnummer handle es sich nicht um ein personenbezogenes Merkmal, ist falsch", so Sebastian Raible, Mitglied im Vorstand des CCC Bremen. "Datenschutz-Experten betonen dies mit schöner Regelmäßigkeit."

So wird beispielsweise der hessische Datenschutzbeauftragte Prof. Dr. Michael Ronellenfitsch zitiert1:

„Die Verwendung der Matrikelnummer ist keine Anonymisierung, die eine Zuordnung der Daten zu der betroffenen Person ausschließt.“

Prof. Dr. Michael Ronellenfitsch

Der CCC Bremen fordert umgehende Abhilfe durch die Auflösung der Verbindung zur Matrikelnummer und die Löschung aller gespeicherten Verbrauchsdaten. Für die Speicherung sehen wir keine Notwendigkeit. Daher sollte das Studentenwerk auch in Zukunft darauf verzichten, zu speichern.

Auf eine entsprechende Anfrage des CCC Bremen im vergangenen November hin wurde das Thema auf der Verwaltungsratssitzung am 28. November 2008 angesprochen. Aus einer Antwort des Studentenwerks vom 9. Januar 2009 auf eine Nachfrage geht hervor, dass der Verwaltungsrat die Notwendigkeit zu Nachbesserungen der Datenschutzbestimmungen der MensaCard ebenfalls sieht. Die Ausarbeitung eines Datenschutzkonzepts wurde angekündigt.

Einzelnachweise

  1. http://www.datenschutz.hessen.de/_old_content/tb25/k8p2.htm (Abruf 27.01.2009)